Ihr erfolgreiches BGM

Ihr erfolgreiches BGM: Die beste strukturierte Umsetzung

Betriebliches Gesundheitsmanagement – dieses Schlagwort ist in aller Munde, und doch mangelt es in vielen Unternehmen an einer erfolgreichen BGM-Umsetzung bzw. nach einer Umsetzung, wie sie theoretisch erdacht wurde.

Der Wandel in der Arbeitswelt (Fachkräftemangel, erhöhte Arbeitsunfähigkeitszeiten etc.) sollten Arbeitgeber*innen eigentlich alarmieren und zum Handeln animieren. Die Studie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ der Techniker Krankenkasse, des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und des Personalmagazins der Haufe-Gruppe zeigt, dass BGM wenig zielgerichtet und strukturiert in Unternehmen umgesetzt werden – dadurch bleiben langfristige Erfolge aus.

Also: Es ist nicht ausreichend, den Bio-Obstkorb in die Kaffee-Ecke zu stellen oder eine Kooperation mit einem örtlichen Fitnessstudio abzuschließen, welches die Beschäftigten regelmäßig besuchen könnten. Das ist ganz nett, keine Frage, allerdings gehört zu einem erfolgreichen betrieblichen Gesundheitsmanagement sehr viel mehr.

Erfolgreiches BGM leicht gemacht: Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die Grundlagen zur Umsetzung geben und so dazu beitragen, dass BGM nicht nur als schön klingendes Konzept wahrgenommen wird, sondern dass es mit Erfolg in Unternehmen implementiert wird und seinen vollen Nutzen da bringt.

GRUNDLAGEN DES BETRIEBLICHEN GESUNDHEITSMANAGEMENTS

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) eines Unternehmens umfasst idealerweise jeden Winkel im Betrieb und alles, was Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter*innen haben kann. Das ganzheitliche Ziel lautet, die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und den Erfolg für alle Beschäftigten – und damit auch für das Unternehmen insgesamt – zu erhalten und zu fördern. Dafür wird das BGM geplant, gesteuert und kontrolliert umgesetzt: systematisch, zielorientiert und nachhaltig fortlaufend.

Das BGM basiert in der Theorie auf drei Säulen: dem betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, dem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). In der Praxis hat sich erwiesen, dass außerdem die Säule „Personalmanagement/-entwicklung“ hier eine wesentliche Rolle spielt.


Abbildung: Erfolgreiches BGM – Die 4 Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements: (erweitert durch Finja Sandhop, in Anlehnung an Giesert, 2013 und Leitfaden Prävention, 2014)


DIE 3+1 SÄULEN DES BGM

Zwei der vier Säulen sind für Arbeitgeber*innen gesetzlich verpflichtend und sollten auch ohne betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen vorhanden sein: der Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM). Im Folgenden gebe ich zu allen vier Säulen einen kurzen Überblick.

Arbeits- und Gesundheitsschutz:
Arbeitgeber*innen haben dafür Sorge zu tragen, dass die gesetzlichen Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen umgesetzt und eingehalten werden. Die wesentliche Rechtsgrundlage für den Arbeitsschutz bildet das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) mit seinen allgemeinen Schutzzielen. Demnach ist zum Beispiel die „Arbeit so zu gestalten (…), dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst geringgehalten wird“.

Kern des Arbeitsschutzes ist die psychische und physische Gefährdungsbeurteilung. Sie hilft maßgeblich dabei, den Arbeitsschutz umzusetzen. Hier ermitteln Führungskräfte mit Unterstützung der Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Betriebsärztin/des Betriebsarztes die gesundheitlichen Risiken im Betrieb und machen Vorschläge für geeignete Schutzmaßnahmen. Es müssen unter anderem Faktoren beurteilt werden, die sich auf die Arbeitsstätte, auf den Arbeitsplatz, den Beruf oder die Tätigkeit, auf bestimmte Personen oder Personengruppen beziehen. Zum betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zählen zudem Belange des technischen Arbeitsschutzes.

Betriebliches Eingliederungsmanagement:
Auch das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist für Arbeitgeber*innen gesetzlich vorgeschrieben (§ 167 Sozialgesetzbuch IX) – unabhängig von der Betriebsgröße. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die es länger erkrankten Beschäftigten ermöglichen, ins Arbeitsleben zurückzukehren bzw. langfristig im Arbeitsleben zu verweilen. Arbeitgeber*innen sind gesetzlich verpflichtet, Mitarbeiter*innen ein BEM anzubieten, wenn sie oder er mehr als 42 Tage innerhalb von 12 Monaten am Stück oder wiederkehrend arbeitsunfähig ist. Dafür ist es unerheblich, aufgrund welcher Diagnosen die Arbeitsunfähigkeitszeiten entstanden sind. Für die Mitarbeiter*innen ist die Teilnahme freiwillig.

Betriebliche Gesundheitsförderung:
Die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) spielt beim betrieblichen Gesundheitsmanagement eine besondere Rolle. Sie ist nicht gesetzlich verpflichtend für die Unternehmen, eröffnet Arbeitgeber*innen aber die Chance, Angebote und Maßnahmen für die Förderung und den Erhalt der Gesundheit am Arbeitsplatz auszubauen und diese an die Bedürfnisse der Beschäftigten anzupassen. Schauen Sie hierzu auch in den Blogartikel: Was wirkt auf Gesundheit und wie erhalten wir sie im Unternehmen?

Die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) umfasst alle Maßnahmen einer Organisation unter Beteiligung der Arbeitnehmer zur Verbesserung ihrer Gesundheitskompetenzen (Verhalten) sowie gesundheitsförderlicher Veränderungen von Arbeitsbedingungen (Verhältnisse).

Anders als der Arbeitsschutz ist die betriebliche Gesundheitsförderung eine für Arbeitgebende freiwillige Leistung. Trotzdem ist sie auch gesetzlich verankert und gelangt so „über Umwege“ in die Unternehmen. Die Krankenkassen sind nach § 20 SGB V verpflichtet, Firmen bei der BGF zu unterstützen.

Personalmanagement und -entwicklung:
Das Personalmanagement ist heute mit weit mehr Aufgaben betraut als nur mit der Abwicklung von Einstellungen, Kündigungen und Lohnabrechnungen. Neben der reinen Personalverwaltung rücken auch andere wichtige Themen, wie Personalentwicklung, Recruiting und Employer Branding, in den Vordergrund. Aufgrund ihres unumgänglichen Bezugs zu den Beschäftigten macht es Sinn, dass „Personaler“ in einem BGM mitwirken oder dieses sogar federführend betreuen. Sie erfassen und berichten ohnehin die krankheitsbedingten Fehlzeiten/Fluktuationen etc. an die Geschäftsführung und sind deshalb bestens mit der unternehmerischen Situation im Hinblick auf die Gesundheit vertraut.

Ganzheitlich betrachtet ist es sehr empfehlenswert, Führungsprogramme, Personalentwicklungsmaßnahmen und Recruiting entsprechend nach den Grundsätzen des BGMs auszurichten und dieses für das Unternehmen zu nutzen – auch angesichts des im Vorfeld angesprochenen demografischen Wandels und der Herausforderungen, vor denen viele Arbeitgeber*innen/Firmen stehen.
 
Führung ist gesundheitsrelevant und Gesundheit muss von oben gewollt und von unten angenommen werden. Mehr dazu auch im Blogartikel: Gesundes Führen und was gesunde Mitarbeiterführung ausmacht.


STRUKTURIERTES VORGEHEN FÜR ERFOLGREICHES BGM

Es gibt kein generelles Schema F: Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Rahmenbedingungen, weshalb das BGM auch auf die individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Betriebs zugeschnitten sein sollte.

Schritt 1:
Zu Beginn sollten die BGM-Unternehmensziele gesetzt werden. Die Unternehmensleitung legt in Zusammenarbeit mit Belegschaft/Betriebsrat fest, warum sie ein BGM einführen und was sie damit erreichen wollen. Wichtig bei der Zielsetzung ist auch zu verstehen, dass ein tragfähiges BGM Zeit und Engagement braucht, um erfolgreich zu sein. Geben Sie sich Zeit, bis sie die ersten Ergebnisse bemerken möchten! Nach dem Motto: „Was lange währt, wird endlich gut“.

Nach der Zielsetzung sollte eine grundlegende Struktur geschaffen werden. Je nach Größe ist es sinnig, einen Gesundheitszirkel im Unternehmen zu etablieren, der sich regelmäßig trifft, um das BGM voranzubringen. In diesem Arbeitszirkel sollten nicht zu viele Personen sitzen. Wichtig ist, dass die Arbeitszirkel-Mitglieder*innen AG- und AN-Seite abdecken und somit die verschiedenen Bereiche im Unternehmen vertreten. Meistens sitzen in so einem Steuerungsgremium Führungskraft, Mitarbeiter*innen, Betriebsrat und Betriebsärztin/Betriebsarzt sowie ein/e externe BGM-Berater*in, wie ich es bin.

Die Aufgabe der Steuerungsgruppe ist es, das BGM zu planen, umzusetzen und zu überprüfen. Sie informiert alle Beteiligten auf allen Ebenen und sorgt für eine Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche.

Schritt 2:
Öffentlichkeitsarbeit zum BGM sowie Motivation der Führungskräfte und Mitarbeiter*innen, Schulungen aller Führungskräfte zu den Grundlagen des BGM und zu gesundem Führen.

Schritt 3:
Das systematische Planen von Maßnahmen und ihre Umsetzung sowie Evaluation nach dem Public Health Action Cycle oder auch gesundheitspolitischen Aktionszyklus. Dieses Modell ist eine Weiterentwicklung und Übertragung aus der Politikwissenschaft und zeigt, dass eine Intervention stets in vier Phasen gegliedert ist.

        1. Die Definition und Bestimmung des zu bearbeitenden Problems (Analyse oder Problembestimmung)
        2. Die Konzipierung und Festlegung einer zur Problembearbeitung geeigneten Maßnahme
        3. Die Durchführung der festgelegten Maßnahme
        4. Die Abschätzung der erzielten Wirkung


Weitere Kriterien für ihr optimales betriebliches Gesundheitsmanagement finden Sie auch im Blogartikel:

Diese Kriterien machen Ihr BGM zum Erfolg!

WIE UNTERSTÜTZT GEIHT GOOD SIE BEI DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG IHRER BESCHÄFTIGTEN?

Geiht Good ist Ihr verlässlicher Partner für Unternehmen in Norddeutschland zur Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Dabei erstreckt sich das Leistungsspektrum von fundierten Beratungen und Schulungen zu BGM-Themen über die Beauftragung externer SiFA und BEM-Beauftragten bis hin zu maßgeschneiderten Trainings im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Lassen Sie sich spezialisiert beraten zur Personal- und Organisationsentwicklung, insbesondere im Bereich der Teamentwicklung. Mit starker Betonung auf die Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstütze ich Sie aktiv dabei, eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Für Ihr erfolgreiches BGM, aber auch für alle Fragen rund ums Thema betriebliche Gesundheitsförderung nehmen Sie unverbindlich Kontakt zu mir auf.

LITERATURVERZEICHNIS ZUM THEMA ERFOLGREICHES BGM

Firmen verzetteln sich beim Gesundheitsmanagement (Springer Professional)

Betriebliches Gesundheitsmanagement / 4 Erfolgsfaktoren, Nutzen und Wirksamkeit von BGM (Haufe)

Bamberg, E., Ducki, A. & Metz, A. (2011). Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement in der Arbeitswelt – Ein Handbuch. Göttingen: Hogrefe.

Leitfaden Prävention. GKV-Spitzenverband

Matusiewicz, D. & Kaiser, L. (Hrsg.) Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement – Theorie und Praxis (2018) Wiesbaden: Springer.

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