Was wirkt auf Gesundheit und wie erhalten wir Gesundheit im Unternehmen?

Was wirkt auf Gesundheit und wie erhalten wir Gesundheit im Unternehmen?

Zunächst ist festzuhalten, dass es für den Begriff „Gesundheit“ keine allgemeingültige Definition gibt, die nicht stets kontrovers diskutiert wird. Früher wurde Gesundheit einfach als das Fernbleiben von Krankheit definiert. Dieser Definitionsansatz ist jedoch veraltet.

 

„Krankheit = Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen.“ – Pschyrembel

 

Der ganzheitlichste Erklärungsansatz stammt von der World Health Organization (WHO). Sie definiert Gesundheit folgendermaßen:

 

„Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“ – WHO, 1948

 

Gesundheit lässt sich objektiv, d. h. durch einen von Experten festgelegten Wert, oder subjektiv, d. h. durch das einzelne Individuum, bestimmen. Dadurch kann ein Gesundheitszustand durch beide Standpunkte unterschiedlich bewertet werden.

Die Definition der WHO zeigt, dass Gesundheit immer die Wechselwirkungen von körperlichen, geistigen und sozialen Komponenten beinhaltet. Gesundheit ist kein unveränderlicher Zustand, sondern ein stets neues und aktiv herzustellendes Befinden.

 
WAS WIRKT AUF UNSERE GESUNDHEIT?

Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum von Antonovsky zeigt, dass zwischen Gesundheit und Krankheit vielfache, dimensionale Wechselbeziehungen bestehen. Ein Individuum bewegt sich auf dem Kontinuum zwischen den Polen ‚Gesundheit‘ und ‚Krankheit‘ hin und her.

 

In welche Richtung sich das Individuum bewegt, wird durch die Wechselwirkungen beeinflusst. Diese sind zum Beispiel:

·      Anlagefaktoren (genetische und physiologische Dispositionen),

·      natürliche Alterungs- und Abbauprozesse,

·      lebensgeschichtlich erworbene Erfahrungen und psychosoziale Vulnerabilitäten bzw. Resilienzen,

·      Motivationen und Handlungsbereitschaften (Lebensweisen/Lebensstile),

·      soziokulturelle, ökonomische und umweltbezogene Rahmenbedingungen (Lebenslagen und Lebensphasen; Determinanten von Gesundheit).

           

Als Einflussfaktoren auf die Gesundheit werden Stressoren, die Art ihrer Bewältigung und verfügbare Widerstandsressourcen herangezogen.



 

WIE ERHALTE UND FÖRDERE ICH GESUNDHEIT?

Das Salutogenese-Modell von Antonovsky ist eines der wichtigsten Modelle zur Erklärung von Gesundheit. Es soll beantwortet werden, wie sie entsteht, wie Menschen trotz Risiken gesund bleiben können, und wie in der Praxis ihre Gesundheit gefördert werden kann.

 

Antonovsky hat sich die Frage gestellt, was gesund hält. Auslöser für diese Kernfrage war eine Datenerhebung über die Anpassungsfähigkeit von Frauen an die Menopause. Hierzu wurden Frauen verschiedener ethnischer Herkunft untersucht, unter anderem eine Gruppe von KZ-Überlebenden. Aus dieser Gruppe wurden 29 % der Frauen als körperlich und geistig gesund eingestuft. Hierauf ergaben sich Überlegungen, wie sie es schafften, trotz der brutalen Zustände im KZ und der unmenschlichen Erfahrungen, die gemacht wurden, „gesund“ zu bleiben.

 

Als elementarer Faktor hierfür stellte Antonovsky den „Sense of Coherence“, also das „Kohärenzgefühl“ auf. Dieses ist eine Art „Urvertrauen“ mit drei Dimensionen:

·      Die Verstehbarkeit: Das ist die Fähigkeit, die wichtigen Zusammenhänge des Lebens zu verstehen und einordnen zu können. Die Herausforderungen der eigenen Lebenswelt werden dabei als nachvollziehbar und eingängig wahrgenommen.

·      Die Handhabbarkeit: Damit ist die Machbarkeit gemeint, woraus die Überzeugung resultiert, das Leben selbst gestalten zu können. Um mögliche Krisen zu bewältigen, stehen ausreichend Ressourcen zu Verfügung. Diese werden entweder selbst oder von nahestehenden Personen kontrolliert.

·      Die Sinnhaftigkeit: Hiermit ist nicht nur die Überzeugung gemeint, dass das Leben Sinn mache. Es besteht der Glaube an einen Sinn, dass das Angehen konkreter Herausforderungen lohnenswert ist.

 

Ein hohes Kohärenzgefühl führt zu positiver Gesundheit, ein geringes Kohärenzgefühl zu negativer.

 

Gesundheitsförderung und -erhaltung kann also gelingen, indem man jedes Individuum betrachtet und es in Relation mit seinen ganz eigenen körperlichen, geistigen und sozialen Rahmenbedingungen setzt.

 

Wir sollten stets darauf schauen, was auf das Individuum und seine Gesundheit wirkt.

·      Stressoren sollten abgebaut werden.

·      Widerstandsressourcen sollten aufgebaut werden.

·      Das Individuum sollte gefördert werden, mit widrigen Umständen und Stressoren gesundheitsförderlich umzugehen, und diese im Sinne eines hohen Kohärenzgefühls zu bewältigen.

 

Gesundheitsförderung findet stets auf zwei Ebenen statt. Der Verhaltens- und der Verhältnisebene (dazu mehr im Artikel Gesundheitsförderung in Betrieben).

 

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET GEIHT GOOD, UM DIE GESUNDHEIT IM UNTERNEHMEN ZU FÖRDERN?

Geiht Good berät und unterstützt Firmen in ganz Norddeutschland. Die Leistungsspanne von Geiht Good ist groß und reicht von Beratungen und Schulungen zu Themen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) über Beauftragungen zur externen SiFA, BEM-Beauftragten hin zu Trainings im Rahmen den der Betrieblichen Gesundheitsförderung und Beratungen zur Personal-/Organisationsentwicklung – insbesondere Teamentwicklung.

 

Sie möchten die Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen fördern und erhalten? Ich berate und unterstütze Sie umfänglich zu allen Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Bei Fragen rund die Gesundheit auch in Ihrem Unternehmen stehe ich Ihnen als Fachexpertin zur Verfügung. Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf.

 

HILFREICHE LITERATUR RUND UM DAS THEMA GESUNDHEIT IM UNTERNEHMEN

Bamberg, E., Ducki, A. & Metz, A. (2011). Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement in der Arbeitswelt – Ein Handbuch. Göttingen: Hogrefe.

Brinkmann, R. (2021). Angewandte Gesundheitspsychologie (2., überarbeitete Auflage). Hallbergmoos: Pearson.

Faltermaier, T. (2017). Gesundheitspsychologie (2., überarbeitete und erweiterte Auflage). Stuttgart: Kohlhammer W.

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