19. Februar 2025
Stressmanagement im Beruf: Drei Methoden für Unternehmen
Stress ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das sowohl im Privatleben als auch im Beruf auftritt. Im Arbeitsumfeld kann Stress nicht nur die Produktivität beeinträchtigen, sondern auch die Gesundheit der Mitarbeiter*innen
gefährden. Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung eines effektiven Stressmanagements im Betrieb und setzen auf verschiedene Ansätze, um die Belastung ihrer Mitarbeitenden zu reduzieren. Dieser Artikel beleuchtet kurz, was Stressmanagement ist, und welche Möglichkeiten des Stressmanagements gegeben sind. Außerdem wird darauf eingegangen, wie Unternehmen dieses nutzen können, um ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen.
WAS IST STRESS?
Stress ist eine psychophysische Alarmreaktion, die durch äußere oder innere Reize ausgelöst wird und den Körper auf eine gesteigerte Aktivität einstellt. Die inneren und äußeren Anforderungen beanspruchen oder übersteigen die Anpassungsfähigkeit des Einzelnen. Der Begriff „Stress“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Anspannung“, „Beanspruchung“ oder „Druck“. Ein gewisses Maß an Stress ist für uns Menschen lebenswichtig. Solange wir die Anforderungen, die an uns gestellt werden, bewältigen können, sind Stressoren nicht unbedingt gesundheitsschädlich. Stressoren, die dauerhaft auftreten bzw. nicht bewältigt werden, können zu einer körperlichen und seelischen Belastung führen.
WAS IST STRESSMANAGEMENT?
Stressmanagement umfasst alle Methoden und Strategien, die dazu beitragen, Stress zu verhindern, zu reduzieren oder zu bewältigen. Es handelt sich um den vollumfänglichen Umgang mit Stress, Stressfaktoren und Stress
auslösenden Situationen. Stressmanagement kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: persönliches Stressmanagement, das sich auf individuelle Maßnahmen zur Stressbewältigung konzentriert, und betriebliches Stressmanagement, das darauf abzielt, stressarme Arbeitsbedingungen zu schaffen. Es wird in drei Hauptkategorien eingeteilt: instrumentelles, kognitives und palliativ-regeneratives Stressmanagement. Jeder Ansatz setzt auf einer anderen Ebene der Stressreaktion an, hat seine eigenen Stärken und kann je nach Situation eingesetzt werden.
1. INSTRUMENTELLES STRESSMANAGEMENT
Das instrumentelle Stressmanagement konzentriert sich darauf, die Ursachen von Stress zu identifizieren und zu beseitigen. Dies kann durch organisatorische Veränderungen wie die Umstrukturierung von Arbeitsprozessen oder die Verbesserung der Kommunikation erreicht werden. Im betrieblichen Kontext bedeutet dies, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um die Verhältnisse, also Arbeitsbedingungen, -organisation, -abläufe zu verbessern und damit die gesundheitsschädlichen Arbeitsbelastungen zu reduzieren.
2. KOGNITIVES STRESSMANAGEMENT
Das kognitive Stressmanagement zielt darauf ab, die Art und Weise, wie Stress wahrgenommen wird, zu verändern. Hierbei geht es darum, die eigenen Einstellungen und Bewertungsmuster zu hinterfragen und anzupassen. Dies kann durch Schulungen oder Coaching erreicht werden, die den Mitarbeitenden helfen, ihre Stressreaktionen zu bewältigen und positivere Denkmuster zu entwickeln.
3. PALLIATIV-REGENERATIVES STRESSMANAGEMENT
Das palliativ-regenerative Stressmanagement fokussiert sich auf die Linderung der Stresssymptome und die Förderung der Regeneration. Dazu gehören Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga, Atemübungen oder Meditation. Diese Methoden helfen, die emotionale und physische Anspannung zu reduzieren und die Fähigkeit zu stärken, mit Stress umzugehen.
BETRIEBLICHE STRESSBEWÄLTIGUNG: WIE UNTERNEHMEN VORGEHEN KÖNNEN
Um Stress effektiv zu bewältigen, müssen Unternehmen und Mitarbeiter*innen gemeinsam handeln. Das betriebliche Stressmanagement setzt wie beim individuellen Stressmanagement auf drei unterschiedlichen Ebenen an, um negativen Stress zu reduzieren.
MAßNAHMEN, DIE UNTERNEHMEN ERGREIFEN KÖNNEN:
- Analyse: Zunächst ist es wichtig, eine umfassende Analyse zu fahren. Wieso fühlen sich Mitarbeiter*innen gestresst? In welchen Abteilungen/Bereichen ist das Stressempfinden besonders hoch und warum ist das so? Helfen kann hier auch die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen.
- Festlegung von smarten Zielen: Nach der Identifizierung der Stressfaktoren sollten klare Ziele definiert werden, um diese zu minimieren. Häufige Stressfaktoren sind zu viel Arbeit, hoher Termindruck und mangelnde Wertschätzung.
- Implementierung von Maßnahmen: Konkrete Maßnahmen können das Anbieten von Stressbewältigens-Trainingsseminaren, die Verbesserung der Kommunikation oder organisatorische Veränderungen umfassen. Es sollte versucht werden, eine gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung zu schaffen. Es bedeutet nicht, eine „stressfreie“ anzustreben, denn dies ist weder möglich noch für uns Menschen förderlich. Bei der Umsetzung von Maßnahmen sollten verhältnisorientierte den verhaltensorientierten Maßnahmen vorgezogen werden (lesen Sie hierzu auch den Artikel BGM-Maßnahmen erfolgreich umsetzen).
FAZIT
Stressmanagement ist ein entscheidender Faktor für die Förderung der Gesundheit und der Produktivität der Mitarbeiter*innen. Durch die Kombination von instrumentellem, kognitivem und palliativ-regenerativem Stressmanagement können Unternehmen ein umfassendes Konzept entwickeln, das nicht nur die Stressbelastung reduziert, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördert. Indem Unternehmen proaktive Schritte unternehmen, um Stress zu bewältigen, können sie langfristig die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen steigern und somit auch die Gesundheit und den Erfolg ihres Unternehmens erhöhen.
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WEITERFÜHRENDE LITERATUR ZUM THEMA STRESSBEWÄLTIGUNG UND STRESSMANAGEMENT IM BERUF
Siebecke, M., & Kaluza, G. (o.J.). Stressmanagementtechniken. GKM - Institut für Gesundheitspsychologie.
Kaluza, G. (2016). Stressbewältigung: Ein Trainingsprogramm für mehr Gelassenheit und Erfolg (6. Aufl.). Springer.
Bundesministerium für Gesundheit (BMG). (2025). Betriebliche Gesundheitsförderung.