BGM-Maßnahmen erfolgreich umsetzen

BGM-Maßnahmen erfolgreich umsetzen – Wie alle Beschäftigten mitmachen

Das betriebliche Gesundheitsmanagement scheint schon eine Mammutaufgabe für Unternehmen darzustellen. Es dann noch erfolgreich umzusetzen, scheint beinahe unmöglich. BGM-Maßnahmen zielen darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und zu erhalten. Es basiert auf vier Säulen:

  • Arbeitsschutz
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
  • Stetige Personal- und Organisationsentwicklung

(Lesen Sie hierzu auch meinen Artikel Die vier Säulen des BGM).

In der Praxis gibt es oft Beschwerden von Arbeitgeber*innen, dass Mitarbeiter*innen die angebotenen Maßnahmen kaum nutzen würden. Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre BGM-Maßnahmen von den Mitarbeitenden erfolgreich angenommen und genutzt werden? Hier sind sechs entscheidende Faktoren:

1. PSYCHOLOGISCHE SICHERHEIT SCHAFFEN

Eine Kultur der psychologischen Sicherheit ist fundamental für den Erfolg von BGM-Maßnahmen. In einem solchen Umfeld fühlen sich die Beschäftigten dabei wohl, offen über Fehler, Bedenken und gesundheitliche Probleme zu sprechen. Dies ist besonders wichtig, da Gesundheit ein sensibles Thema ist. Ohne psychologische Sicherheit werden Mitarbeitende zögern, BGM-Angebote in Anspruch zu nehmen. Ein erfolgreiches BGM zu implementieren und der Aufbau von psychologischer Sicherheit im Unternehmen sind eine Marathon-Aufgabe, kein Sprint. Führungskräfte sind hier besonders gefragt. Um psychologische Sicherheit zu fördern, sollten sie:

  • Offene Kommunikation ermutigen
  • Fehler als Lernchancen betrachten
  • Aktiv zuhören und Feedback wertschätzen
  • Vertraulichkeit gewährleisten

2. SINNHAFTIGKEIT UND NUTZEN VERMITTELN

Die Teilnahme an BGM-Maßnahmen steigt, wenn Mitarbeitende deren Sinn und persönlichen Nutzen verstehen. Besonders jüngere Generationen legen Wert darauf, den Mehrwert von Aktivitäten zu erkennen. Um zur Teilnahme zu motivieren, sollte man daher

  • transparent kommunizieren, warum BGM-Angebote sinnvoll sind und
  • den konkreten Nutzen für Gesundheit und Wohlbefinden aufzeigen.

Wenn die Mitarbeitenden spüren, dass das BGM ihnen tatsächlich hilft, ihre Lebensqualität zu steigern oder besser mit den Belastungen des Arbeitsalltags umzugehen, steigt die Bereitschaft zur Teilnahme deutlich.

Besonders wichtig ist außerdem, nicht nur verhaltensorientierte Maßnahmen anzubieten, sondern auch verhältnisorientiert Arbeitsbedingungen, Organisation etc. optimieren zu wollen. Die Verantwortung für ein erfolgreiches BGM, das das übergeordnete Ziel hat, Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und zu erhalten, liegt bei Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen gleichermaßen. Die Arbeitsbedingungen, -organisation etc. sollten optimiert und angepasst werden. Dies steigert auch die Motivation der Beschäftigten, eigenständig aktiv zu werden und die eigene Gesundheit zu fördern.

3. PARTIZIPATION UND BEDÜRFNISORIENTIERUNG

Damit ein BGM erfolgreich ist, sollten BGM-Maßnahmen und -Angebote passgenau auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sein. Das bedeutet, die Belegschaft aktiv in die Planung und Gestaltung des Gesundheitsmanagements einzubinden. Eine Bedarfsanalyse, z. B. in Form von Umfragen oder Workshops, kann helfen herauszufinden, welche Themen besonders wichtig sind – sei es Stressprävention, Ergonomie, Bewegung oder Ernährung.
 


Partizipation ist das wichtigste Grundprinzip im BGM. Insbesondere bei der Planung der Maßnahmen sollten die Arbeitnehmer*innen stets Mitspracherecht haben. Hierzu werden oftmals Gesundheitszirkel gebildet, in denen Maßnahmen von den Profis ihrer eigenen Arbeitswelt geplant werden. Im Unternehmen bedeutet Partizipation die Beteiligung von Beschäftigten an der Entscheidungs- und Willensbildung, auch z. B. hierarchisch höher gesetzter Ebenen der Organisation. Auf der Partizipation begründet sich meist auch der Erfolg eines BGM, da die Mitarbeiter*innen eher bereit sind, sich an BGM-Maßnahmen zu beteiligen, wenn sie nicht nur gefragt worden sind, was sie sich wünschen und was sie brauchen, sondern ebenfalls Verantwortung für die Maßnahmen übernommen haben.

4. VORBILDFUNKTION DER FÜHRUNGSKRÄFTE

„Die Sonne scheint von oben“ oder „der Fisch stinkt vom Kopf“ – Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle im BGM. Als Vorbilder und Multiplikatoren beeinflussen sie maßgeblich die Akzeptanz und Nutzung von BGM-Angeboten. Für eine gesundheitsförderliche Führungskultur sollten Führungskräfte:

  • BGM-Angebote selbst nutzen und aktiv bewerben
  • Gesundheitsförderliches Verhalten vorleben
  • Die Priorität von Gesundheit im Unternehmen verdeutlichen

Laut einer Studie des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) ist für rund 88 Prozent der Arbeitnehmer*innen das Engagement der Führungskräfte der wichtigste Erfolgsfaktor im BGM. Diese Studie unterstreicht die zentrale Rolle, die Führungskräfte als Vorbilder und Multiplikatoren im BGM einnehmen.

5. EFFEKTIVE KOMMUNIKATION UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Eine durchdachte Kommunikationsstrategie ist entscheidend, um Beschäftigte für BGM-Maßnahmen zu begeistern. Unternehmen sollten:

  • Verschiedene Kommunikationskanäle nutzen (Intranet, Newsletter, Aushänge)
  • Regelmäßig über BGM-Angebote und Erfolge informieren
  • Erfahrungsberichte von Teilnehmenden teilen
  • Eine positive, motivierende Sprache verwenden

6. MASSNAHMEN EVALUIEREN UND KONTINUIERLICH VERBESSERN

Ein strukturiertes Vorgehen nach dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) hilft, BGM-Maßnahmen stetig zu optimieren. Unternehmen sollten:

  • Eine gründliche Analyse im Vorfeld fahren
  • Klare Ziele für BGM-Maßnahmen definieren
  • Regelmäßige Evaluationen durchführen
  • Feedback der Teilnehmer*innen einholen und berücksichtigen
  • Maßnahmen basierend auf den Ergebnissen anpassen und verbessern

ALLE MACHEN MIT? ES KANN GELINGEN!

Durch die Berücksichtigung dieser sechs Faktoren können Unternehmen die Akzeptanz und Nutzung von BGM-Maßnahmen deutlich steigern. Ein erfolgreiches BGM fördert nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern trägt auch zu einer positiven Unternehmenskultur und erhöhter Produktivität bei.

ALLE MACHEN MIT – GEIHT GOOD, IHRE EXPERTIN:  PROFESSIONELLE UNTERSTÜTZUNG FÜR EIN ERFOLGREICHES BGM

Möchten Sie ein BGM-Programm in Ihrem Unternehmen etablieren, bei dem wirklich alle mitmachen? Als erfahrene BGM-Expertin unterstütze ich Sie dabei, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die von Ihren Mitarbeiter*innen begeistert angenommen werden. Profitieren Sie von einem ganzheitlichen BGM-Ansatz, der sowohl die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden als auch den Unternehmenserfolg nachhaltig fördert. Mit meiner Expertise sorgen wir zusammen dafür, dass Führungskräfte als Vorbilder agieren und eine gesundheitsförderliche Unternehmenskultur entsteht.

Entdecken Sie hier alle bevorstehenden Veranstaltungen im Überblick.

Lassen Sie uns gemeinsam ein BGM gestalten, bei dem alle mit Freude und Überzeugung mitmachen – für mehr Wohlbefinden, Motivation und Leistungsfähigkeit in Ihrem Unternehmen!

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WEITERFÜHRENDE LITERATUR FÜR ERFOLGREICHE BGM-MASSNAHMEN UND BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

Becker, M. (2022). Betriebliches Gesundheitsmanagement: Grundlagen und Praxis. Berlin: Springer Verlag.

Müller, T., & Schmidt, A. (2023). Psychologische Sicherheit im Unternehmen: Ein Schlüssel zu erfolgreichem BGM. München: Haufe Verlag.

Schneider, L. (2021). Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt: Konzepte und Strategien. Stuttgart: Kohlhammer.

Weber, R., & Fischer, J. (2020). Partizipation im Betrieblichen Gesundheitsmanagement: Theorie und Praxis. Frankfurt am Main: Gabler Verlag.

Hoffmann, S. (2023). Die Rolle der Führungskräfte im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Hamburg: Verlag Hans Huber.

Peters, A., & Lange, K. (2022). Kommunikation im BGM: Strategien für mehr Akzeptanz. Köln: Deutscher Wirtschaftsverlag.
Schmitt, J. (2023). Evaluation von BGM-Maßnahmen: Der PDCA-Zyklus in der Praxis. Düsseldorf: Wirtschaftsverlag NW.

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