Digitaler Wandel im Unternehmen

Digitaler Wandel im Unternehmen: Aufbruch in die komplexe Welt

Willkommen in der neuen Welt! Wirtschaft, Unternehmertum und die Arbeitswelt waren schon immer Veränderungen ausgesetzt. Manche Bertriebe haben sich erfolgreich den neuen Regeln angepasst, manche weniger. Doch um zu verstehen, wohin die Reise führt, muss man einen Blick in die Vergangenheit werfen und sich mit der blauen Welt und der roten Welt auseinandersetzen. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

DER DIGITALE WANDEL IM UNTERNEHMEN UND IN DER ARBEITSWELT

Beginnen wir mit einem Blick auf die immer noch recht neue Arbeitswelt, in der wir alle aktiv sind:

  • Internet, leistungsfähige mobile Computer, Smartphones und schnelle Datenverbindungen haben die Arbeitswelt verändert.
  • Tätigkeiten, die sich mit digitaler Hilfe erledigen lassen, sind nicht mehr an feste Orte und Zeiten gebunden.
  • Telefon- und Videokonferenzen ersetzen immer häufiger den direkten zwischenmenschlichen Kontakt.

Der voranschreitende digitale Wandel im Unternehmen verändert unsere Arbeitswelt, und dies auf verschiedene Weise. Zum einen entstehen neue Geschäftsmodelle und Wettbewerbsstrukturen, zum anderen wandeln sich Arbeitsinhalte und Organisation von Produktions- und Arbeitsprozessen.

„Unternehmen“ muss heute anders gedacht werden in der „neuen“ Welt aus

  • Schnelllebigkeit,
  • sich ständig veränderten Märkten,
  • der Notwendigkeit bedingungsloser Kundenorientierung,
  • vielen weiteren Aspekten …

Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass der Arbeitsmarkt insbesondere vor der Herausforderung steht, technische Dinge zu verändern, Software einzuführen oder Prozesse zu automatisieren. Dies stimmt nur zum Teil, denn was sich tatsächlich fundamental ändert, ist die Art und Weise, wie Menschen im Unternehmen arbeiten. Die wirkliche Veränderung liegt darin, wie zusammengearbeitet und kommuniziert wird, wie Entscheidungen getroffen werden und wie letztlich Kreativität gefördert werden kann.

DIE BLAUE UND DIE ROTE WELT

Um das Zeitalter, in dem wir leben, am einfachsten zu beschreiben, hilft es, einen Blick auf die Probleme zu richten, die Unternehmen zu lösen haben. Mit Problemen meine ich an dieser Stelle Ereignisse, die als nicht ignorierbar gelten, wie beispielsweise der Wunsch der Kundschaft, Fernsehen nicht mehr linear zu sehen, sondern die Lieblingsserien oder -filme auf Abruf.

Blicken wir etwas genauer auf die Probleme von Organisationen, stellen wir fest, dass es zwei Problemtypen gibt: sogenannte komplizierte und komplexe Probleme. Dr. Gerhard Wohland, einer der führenden Spezialisten für dynamikbewusste Unternehmen, hat dazu den Farbcode Blau/Rot zur Unterscheidung eingeführt.

  • BLAUE WELT – das komplizierte, planbare und steuerbare Problem
    Blaue Probleme können von Maschinen erfüllt werden. In der blauen Welt haben Probleme immer eine feste Ursache-Wirkungs-Kette. Sie sind beherrschbar und damit auch vorhersagbar bzw. planbar. Alles, was ich zur Lösung benötige, ist das entsprechende Wissen und die Frage nach dem Wie, das gegebenenfalls zuerst besorgt werden muss. Damit dieses Wissen nicht immer wieder aufs Neue erlangt werden muss, können Sie es in Prozesse, Regeln, Richtlinien, Vorgaben, Normen oder Gesetze gießen. Diese gilt es dann zu beachten; wird dies nicht getan, wird ein sogenannter Fehler begangen.

  • ROTE WELT – das komplexe, lebendige und dynamische Problem
    Rote Probleme können nur von Menschen erfüllt werden, da hier Kreativität das höchste Gut ist. Rote, komplexe Themen verhalten sich meist unterschiedlich: Sie enthalten das Element der Dynamik bzw. Überraschung, was bedeutet, sie sind nicht steuerbar, nicht vorherseh- und standardisierbar. So nimmt beispielsweise die Planbarkeit bei steigender Komplexität rapide ab. Prozesse, Regeln, Richtlinien scheiden als Lösung aus, weil sie von Natur aus Problemstellungen vereinfachen. Die Bewerkstelligung roter Probleme benötigt Könner*innen im Unternehmen, die mit völlig neuen Situationen umgehen und Lösungen finden können.

Sie merken, dass sich die blaue und die rote Welt stark unterscheiden, auch in ihrem Menschenbild:

  • In der blauen Welt ist das Menschenbild geprägt von einem gehorsamen, „nicht denkenden“ Menschen, der sich an Regeln und Prozesse hält, der nicht von der Norm abweicht und sich wie ein Zahnrad in den Gesamtprozess einfügt.

  • In der roten Welt ist der Mensch ständig in Konfrontation mit sich ändernden Situationen, in denen er kreative, neue Lösungen finden muss. Kein Prozess wird ihm dabei helfen.
Mitarbeiter wie ein Zahnrad im Gesamtprozess. Bild von Gerd Altmann auf Pixapay


Wir brauchen denkende, kreative und selbstorganisierte Menschen. Dies bedeutet, bezogen auf die Perspektive des Menschenbildes, eine fundamentale Änderung für Unternehmen. Der wirkliche Wandel besteht also darin, Agilität (Gewandtheit, Flexibilität) zu verinnerlichen. Dies betrifft im Kern den Menschen und die Zusammenarbeit, die Kommunikation und vieles mehr.

DER DIGITALE WANDEL IM UNTERNEHMERTUM – ENTWICKLUNG UND AUSBLICK

Betrachten wir Organisationen als gesamte Einheit im zeitlichen Verlauf, stellen wir schnell fest, dass der Anteil an blauen und roten Problemen nie gleich war.

  •  Von ca. 1910 begann der sogenannte Taylorismus. Dieser hatte das Ziel, Organisationen von roten Problemen zu befreien und dies mit dem Stichwort Standardisierung auch geschafft. Nicht mehr die Kund*innen sagen, welches Produkt sie haben wollen, sondern das Unternehmen bestimmt, was produziert wird. Die Folgen waren unter anderem Prozesse, Regeln und das Trennen von Denken und Handeln. Retrospektiv hat dies über 70 Jahre lang wunderbar funktioniert.

  • Ab ca. 1980 kamen die roten Herausforderungen ins Unternehmen. Der Computer und später das Internet gaben der Kundschaft wieder die Macht zurück, Produkte zu vergleichen und so zu wählen, bei wem sie zum Beispiel einen Tisch kaufen wollten. Durch vereinfachte Lieferwege konnten sie quasi zwischen allen Tischlerbetrieben der ganzen Welt entscheiden. Damit ist die komplette Grundlage weg, auf der der Taylorismus erbaut wurde.

DOCH WARUM IST DIESMAL ALLES ANDERS? UND WARUM WIRD EIN BLAUES ZEITALTER NICHT MEHR ZURÜCKKOMMEN?

Wir sind technisch mittlerweile so weit entwickelt, dass es nahezu keine blaue Tätigkeit mehr gibt, die nicht automatisierbar ist, die nicht mehr von einer Maschine oder einer Software zu erledigen ist. Dieser technische Fortschritt wird sogar weiter exponentiell steigen. Somit sind wir mit der Herausforderung konfrontiert, Organisationen, die zum großen Teil noch von über 70 Jahren Taylorismus sehr blau geprägt sind, zu roten, dynamikrobusten Organisationen zu verändern. Damit ist das digitale Zeitalter mit Blick auf die Mitarbeitenden der Wechsel von einer blau-geprägten Arbeitswelt in eine rote Welt, die den Menschen als kreatives Individuum benötigt. Ein blaues Zeitalter wird nicht wiederkommen.

Abbildung: Die Taylorwanne.


Freunden wir uns also mit der roten Welt an 😉 mit dem Neuen und dem Komplexen.

DIGITALER WANDEL IM UNTERNEHMEN: MIT GEIHT GOOD GUT VORBEREITET.

Wie auch immer die Zukunft aussieht, Fakt ist: Jedes Unternehmen muss sich darauf vorbereiten. Dazu gehören auch ein gut aufgestelltes betriebliches Gesundheitsmanagement und eine strukturierte Organisationsentwicklung. Denn mit dem Wandel kommen auch neue Herausforderungen – für die Firma selbst, aber auch für die Mitarbeiter*innen. GEIHT GOOD unterstützt Unternehmen in ganz Norddeutschland, um sie erfolgreich für die Zukunft aufzustellen.

JETZT KONTAKT AUFNEHMEN

WEITERE INFOS ZUM TAYLORISMUS

Taylorismus – Einfach erklärt (munich-business-school.de)



Störer Background

JETZT Termin buchen